DM der Schüler und DM Masterklassen in Bielefeld
Am 28. und 29. September 2019 fanden die Deutschen Meisterschaften der Schülerinnen und Schüler und die Deutschen Meisterschaften der Masterklassen in Bielefeld statt.
TAG 1: DEUTSCHE MEISTERSCHAFTEN SCHÜLER
Am Sa. 28.09.19 waren die Schülerinnen und Schüler am Start. Die besten unter 12-jährigen und unter 14-jährigen Karateka aus dem gesamten Bundesgebiet kämpften um die Titel 2019. Mit drei Startern, die sich über die Hamburger Meisterschaften qualifiziert hatten war die Karate Academy vertreten.
Damien Glaevecke ging in der Disziplin Kata Einzel männlich U14 an den Start. Er begann stark und kam mit einer sauber vorgetragenen Kanku Dai in die zweite Runde. In der zweiten Runde demonstrierte Damien die Kanku Sho. Auch hier überzeugte er die Kampfrichter und qualifizierte sich für die Runde der letzten 8! Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Runde wurde Damiens Kata in seinem Pool jeweils mit der zweitbesten Bewertung belohnt. In der dritten Runde ging es um die Qualifikation um die Medaillenplätze. Der Modus sieht wie folgt aus: 2 Pools zu jeweils 4 Startern. Aus jedem Pool geht der Sieger direkt in das Finale um Gold und Silber. Die Zweit- und Drittplazierten aus beiden Pools kämpfen um die beiden Bronzemedaillen. Damien lief in dieser entscheidenden Qualifikationsrunde Gankaku (Kranich auf dem Felsen). Eine technisch anspruchsvolle aber sehr ästhetische Kata. Leider wackelte Damien, was die Bewertungen der Kampfrichter sicherlich etwas nach unten zog. Mit nur 0,1 Bewertungspunkten Abstand zum Drittplazierten seines Pools, war für Damien an dieser Stelle die DM vorbei. Der Kampf um die Bronzemedaille war in sehr greifbarer Nähe. Gankaku ist eine anspruchsvolle Kata. Die Risiken in dieser Kata sind aber nicht unerheblich. Wenn Damien sein Repertoire an wettkampftauglichen Katas erweitert erhöht dies seine Chancen in Zukunft. Damien belegte Platz 7. Glückwunsch Damien!
Jahan Azadi hatte sich intensiv im Sommer auf diese DM vorbereitet. Er startete bei den Jungen Kumite U12 +38 KG. Obwohl Jahan viel trainiert hatte und sich sowohl im technisch-taktischen Bereich, als auch im athletischen Bereich verbessert hatte, kam er irgendwie nicht richtig in den Kampf. Mehrere Versuche den ersten Punkt zu machen scheiterten. Er hatte zwar bei jeder Aktion einen Seitenkampfrichter, der eine wertbare Technik sah, auf seiner Seite, man braucht aber mindestens zwei Flaggen für eine Wertung. Nach Ende der Kampfzeit stand es 0:0. Der Kampfrichterentscheid fiel zu Ungunsten von Jahan aus. Große Enttäuschung und ein paar Tränen waren die Folge. Nachdem wir glaubten, dass die DM 2019 gelaufen war, schaffte es sein Gegner aus Verden/NS alle seine Vorrundenkämpfe zu gewinnen und stand damit im Finale. Dies bedeutete, dass Jahan eine zweite Chance in der Trostrunde bekam. Motiviert ging Jahan an den Start. Diesmal holte er mit klaren Tsukitechniken Punkt für Punkt und besiegte seinen Gegner aus Erfurt klar und deutlich. Im nächsten Kampf musste Jahan gegen einen Jungen aus Ludwigsburg/BW antreten. Dieser Kampf war entscheidend, da der Sieger hieraus im nächsten Kampf um die Bronzemedaille kämpfen würde. Jahan war konzentriert und kämpfte fokussiert. Sein Gegner schaffte es den ersten Punkt mit einer Fausttechnik zum Kopf zu machen. Hiernach musste Jahan punkten und zwar am besten mit einer Fußtechnik, da der Senshu Vorteil bei dem Gegner lag und ein 1:1 nicht gereicht hätte. Der Gegner lief nur noch im Kreis weg vor Jahan und wurde hierfür nicht ermahnt. Jahan greift mit Jodan Mawashi an und trifft sauber am Kopf. Sein Gegner hält sich am Kopf und Jahan wird für zu harten Kontakt ermahnt. Die Zeit arbeitet gegen Jahan, er bleibt aber konzentriert. In der letzten Sekunde kickt Jahan erneut Mawashi Geri. Alle (!) Flaggen gehen hoch. Riesenjubel. Das wäre ein Ippon (3Punkte). Der Gegner markiert. Der Hauptkamprichter schaut kurz, es ist nix zu sehen und er fordert Kontakt. Was für eine schlechte Entscheidung! Zwei von 4 Seitenkampfrichter bleiben bei Ippon. Der HKR entscheidet auf Kontakt… Diese Niederlage ist eigentlich keine, denn innerhalb von 15 Sekunden zweimal mit einer Jodan Fußtechnik im Ziel zu sein schaffen nur wenige Kämpfer. Natürlich geht es um Kontrolle aber an dieser Stelle hat meiner Meinung nach der HKR die falsche Entscheidung gefällt. Auch Jahan belegte an diesem Tag Platz 7. Glückwunsch Jahan!
Aicha Si Mahidine ging motiviert in der Klasse U14 weiblich +49 Kg an den Start. Sie hatte sich in diesem Jahr schon einige Erfolge bei diversen Turnieren erkämpft und wollte es bei dieser DM wissen. Die erste Runde ging für Aicha kampflos vorbei, da ihre Berliner Gegnerin nicht angetreten war. In der zweiten Runde traf sie auf eine starke Duisburgerin, die erhebliche Reichweitenvorteile mitbrachte. Aicha schafft kurz vor Ende des Kampfes einen 0:2 Rückstand mit einem Mawashi Geri auszugleichen und gewinnt den Kampf dann 3:2. In der nächsten Runde traf Aicha auf eine starke Gegnerin aus Wolfsburg. Beide Mädchen fighten konzentriert. Beide Kämpferinnen werden ermahnt für zu harten Kontakt und beide Kämpferinnen punkten mit klaren Techniken. Am Ende hat Aicha die Nase vorn. Sie gewinnt den Kampf und steht somit im Halbfinale. Hier muss sie gegen eine Schwäbin aus Böblingen antreten. Aicha kämpft sehr konzentriert und punktet ihre Gegnerin aus. Die zwei harten Vorrundenbegegnungen prägten Aichas Kampfstil auch in diesem Match. Ihre Konsequenz wurde belohnt und sie gewann überlegen das Halbfinale.
Das Finale fand am Abend statt. Aicha hatte sich gut hierauf vorbereitet. Beide Kämpferinnen begannen beweglich und aktiv. Mehrere Versuche sowohl von Aicha, als auch von der Finalgegnerin aus Fürth/Bayern, bringen keine Wertung. Aichas Gegnerin schafft mit Jodan Tsuki die erste wertbare Technik zu platzieren. Aicha startet hiernach die Aufholjagd und schafft ebenfalls mit Jodan Tsuki einen Punkt zu erkämpfen. Leider gelingt es Aicha nicht in den verbleibenden Sekunden vor Ablauf der Kampfzeit noch eine Wertung zu erzielen, so dass dieses Finale 1:1 endet. Durch den Senshu Vortel (erste erzielte Technik des Kampfes) gewinnt Aichas Gegnerin dieses Finale. Nichtsdestotrotz ist dieser Vizemeistertitel eine hervorragende Leistung von Aicha, auf die sie sehr stolz sein kann. Herzlichen Glückwunsch zum Deutschen Vizemeistertitel 2019 Aicha!
Emotionale Ups und Downs prägten die Schüler DM 2019 aus unserer Sicht. Das Niveau der nationalen Spitze im Nachwuchsbereich ist hoch. Wir arbeiten in der Karate Academy engagiert weiter und freuen uns auf die Herausforderungen der Zukunft.
TAG 2: DEUTSCHE MEISTERSCHAFT MASTERKLASSEN
Am Sonntag trafen sich die Starterinnen und Starter der Masterklassen in Bielefeld. Zwei motivierte Karateka vertraten die Karate Academy. Thorsten Schober und Margarita Mikhaltsova kämpften bei dieser DM.
Thorsten trat bei den Herren Ü45 -80Kg an. Er kämpfte wie gewohnt vielseitig und flexibel. Seinen ersten Kampf gewann er problemlos. Er beherrschte seinen Gegner und variierte Fuß- und Fausttechniken. Im zweiten Kampf musste Thorsten gegen einen Kämpfer aus Bayern antreten. Beide bewegten sich schnell und Thorsten gelang es einen sauberen Mawashi Chudan mit einem Klatschen auf dem Rücken des Gegners zu platzieren. Dies schien den Gegner motiviert zu haben, der sich in der nächsten Aktion mit der gleichen Technik bei Thorsten revanchierte. Im weiteren Verlauf punktet Thorstens Gegner noch mit einem Tsuki. Thorsten schafft es nicht mehr auszugleichen und verliert knapp mit 2:3. Leider kommt sein Gegner nicht weiter, so dass es keine Trostrunde für Thorsten gibt.
Margarita hatte an diesem Tag Geburtstag. Da sie am Wettkampftag 30 wurde, durfte sie erstmals in der Masterklasse antreten. Bei der DM der Leistungsklasse in Chemnitz im Frühjahr, hatte Margarita viele Fehler gemacht und konnte sich leider nicht platzieren. An diesem Tag in Bielefeld lief es ganz anders! Von Anfang an ging Margarita konzentriert in ihre Begegnungen. Sie bestimmte das Kampfgeschehen und taktierte genau richtig. Im ersten Kampf wollte die Gegnerin ein technisches Match gegen Margarita führen. Margarita fightete aber voller Überzeugung und punktete mit sauberen, schnellen und harten Tsukis. Sie holte den Sieg und stand damit bereits im Halbfinale. Im Halbfinale ließ sich Margarita auf keinerlei Spielchen ein. Sie bewegte sich schnell und kontrollierte die Distanz, so dass ihre Gegnerin chancenlos blieb. Nachdem Margarita gute Punkte gemacht hatte, wurde sie noch zweimal für zu harten Kontakt ermahnt. Taktisch war das gut, denn die Gegnerin konnte überhaupt kein Konzept gegen Margarita entwickeln. Das Finale versprach spannend zu werden. Ihre Gegnerin aus Bayern war größer und machte einen erfahrenen Eindruck. Die Gegnerin machte den ersten Punkt und hatte den Senshu Vorteil auf ihrer Seite. Margarita blieb wie auch in den Vorkämpfen konzentriert und schaffte mit einem sauberen Tsuki den Ausgleich. Hiernach blieb Margarita am Ball und punktete erneut mit einer guten Fausttechnik. Die Gegnerin griff hiernach wieder an und glich auf 2:2 aus. Margarita musste einen weiteren Punkt machen um zu gewinnen und das gelang ihr kurz vor Ende der Kampfzeit. Da noch ein paar Sekunden auf der Uhr waren, griff ihre Gegnerin beherzt an. Margarita fightete bis zur letzten Sekunde und steppte dann aus der Kampffläche. Für das (taktische) Verlassen der Kampffläche bekommt sie zwar noch eine Verwarnung, aber den Titel kann ihr jetzt keiner mehr nehmen. Nach Ende der regulären Kampfzeit wird Margarita Deutsche Meisterin der Damen -60Kg in der Masterklasse Ü30. Ein toller und verdienter Erfolg! Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft in der Masterklasse 2019 Margarita Mikhaltsova!
Alles in allem war es ein erfolgreiches Wochenende für unser Dojo. Trainingsfleiß und Kontinuität zahlen sich am Ende aus. Wir freuen uns über die erzielten Erfolge. Jeder Erfolg eines Einzelnen aus unseren Reihen ist ein Gesamterfolg für uns alle! Es geht weiter. Nach der Meisterschaft ist vor der Meisterschaft…