Marius erkämpft sich die Silbermedaille bei der U18 DM. Olha erkämpft sich die Bromzemedaille U21 DM

Marius Müller, Olha Yurchuk und Jarno Möller hatten sich für die DM 2024 der Jugend, Junioren und U21 in Erfurt am 09.06.2024 qualifiziert. Alle drei hatten sich fleißig und intensiv auf diese DM vorbereitet.

Marius und Jarno traten erstmalig in der U18 Altersklasse an. Im Vorjahr konnten die beiden gemeinsam mit Ian Meinköhn vom HTB den Kumite-Team Titel in der U16 Altersklasse für Hamburg erkämpfen.

Nichtsdestotrotz ist der Sprung in die nächste Altersklasse immer eine Herausforderung. Der Kampfstil aller Karateka wird mit zunehmendem Alter athletischer, härter und strategisch anspruchsvoller. Mittlerweile ist es keine Ausnahme mehr, dass 16-jährige Karatekämpfer und Karatekämpferinnen über 8-10 Jahre Wettkampferfahrung auf der Tatami verfügen.

Marius hatte eine schwierige Auslosung, kämpfte sich aber Punkt für Punkt und Match für Match nach vorne. Im ersten Kampf kämpfte Marius konzentriert und siegte sicher mit 4:1 Punkten gegen Lennox Kolley aus Thüringen. In der zweiten Runde traf Marius auf Cedric Careni aus Baden-Württemberg. Marius erkämpfte sich mit 4:2 Punkten nach einem ereignisreichen Kampf auch in der zweite Runde den Sieg und den Einzug ins Viertelfinale. Hier fand ein wichtiger und sehr spannender Kampf gegen Luca Thierbach aus Sachsen statt. In diesem Kampf setzte Marius ein Ausrufezeichen und konnte viele Zuschauerinnen und Zuschauer von sich überzeugen. Nachdem Marius von einer guten Fußtechnik seines Gegners erwischt wurde, blieb ihm nichts anderes übrig als richtig aufzudrehen und Punkt für Punkt zurück zu kämpfen. Dies setzte er konsequent um. Beim Rückstand von 4:2 Punkten drehte Marius auf und schafft es einen wichtigen Punkt zu machen und auf 4:3 zu verkürzen. Auf der Uhr waren nur noch wenige Sekunden aber Marius gab nicht auf und kämpfte weiter. In der aller letzten Sekunde schafft Marius den entscheidenden Tsuki zu platzieren. Der 4:4 Endstand mit dem Senshu Vorteil für Marius sichert ihm den Sieg und den Einzug ins Halbfinale. Im Halbfinale wartete Mykhailo Shumovych auf Marius. Shumovych, der für den Bayrischen Karate Bund an den Start ging, hatte im Mai noch die Goldmedaille bei der Youth League in A Coruna in der Klasse -63 Kg geholt. Marius erkämpfte sich in A Coruna eine Kategorie höher (-68Kg) die Bronzemedaille. Hier ging es um den Einzug ins Finale der deutschen U18 Juniorenmeisterschaft 2024. M. Shumovych und Marius gehören zu den schnellsten Karatekämpfern, die derzeit in Deutschland im Juniorenbereich unterwegs sind. Die Begegnung fing spannend an. Marius wurde vor dem Kampf so eingestellt, dass er selbst initiativ agieren sollte und den gesamten Kampf über beweglich bleiben sollte. Marius hielt sich an das Konzept und holte Punkt für Punkt. Am Ende siegte Marius sehr deutlich mit 5:1 Punkten und qualifizierte sich damit für das Finale.

Das Finale fand am späten Nachmittag statt. Vorher startete Marius noch im Team-Kumite. Team Hamburg kämpfte in der ersten Runde gegen Bayern. Der erste von drei Teamkämpfen ging nach Hamburg. Im zweiten Kampf gab es die gleiche Begegnung wie im Einzel Halbfinale. Diesmal drehte Shumovych den Spieß um und revanchierte sich für die Niederlage im Einzel Halbfinale. Die erste Niederlage des Tages für Marius. Leider konnte Jarno im dritten Teamkampf nicht gewinnen, so dass das Team gleich in der ersten Runde ausschied. Die Bayern wurden Dritter, so dass es keine Trostrunde für Hamburg gab.

Jarno kämpfte in der höchsten Gewichtsklasse dieser Junioren DM (+76 Kg). Er hatte gleich den ersten Kampf in seinem Pool gegen Feres Sfar aus Herzogenaurach/Bayern. Leider verlor Jarno diesen Kampf mit 1:3 Punkten. Jarnos Gegner verlor das Halbfinale, so dass Jarno keine Chance mehr in der Trostrunde bekam.

Olha trat bei den U21 Kämpferinnen in der Klasse -61 Kg an. Leider verlor Olha ihren ersten Kampf gegen Anastasiia Semenenko aus Fürth/Bayern. Es war aber zu erwarten das Semenenko ins Finale einziehen würde und so kam es dann auch. Olha kämpfte dann sehr konzentrieret in der Trostrunde und schaffte nach dem Sieg über Albrecht aus Sachsen-Anhalt sich für das kleine Finale um die Bronzemedaille zu qualifizieren. In einem unglaublich spannenden Kampf, der zwar “nur” 1:1 endete, wurde Olha nach Kamprichterentscheid der Sieg zugesprochen. Sofort nach Verkündigung des Urteils kam große Freude über diese Bronzemedaille bei uns auf!

Marius trat im Finale gegen den Thüringer Adrian Koch vom Bushido Waltershausen an. Der ging mit einer Fausttechnik in Führung. Marius blieb wie immer cool, glich aus und punktete anschließend erneut und dehnte seinen Vorsprung auf 2:1 aus. Jetzt taktierte Marius klug. Er wartete auf den Angriffsversuch des Gegners. Dieser startet ca. 15 Sekunden vor Kampfende mit einem Jodan Tsuki. Marius macht alles richtig und kontert direkt mit Gyaku Tsuki chudan bei spiegelbildlicher Auslage. Wir jubeln denn das muss eigentlich das 3:1 sein. ABER: zwei Seitenkampfrichter ziehen die rote Flagge und lediglich eine Seitenkamprichterin die blaue. Somit steht es nach der Aktion 2:2 mit dem Senshu Vorteil beim Gegner. Jetzt muss Marius alles geben. Er greift sehr beherzt an und führt in den letzten 10 Sekunden ganze Serien von Techniken aus, kann aber keinen Punkt machen. Nach Ende der Kampfzeit geht Marius als deutscher Vizemeister aus diesem Finale.

2 Medaillen bei 3 Startern ist eine gute Ausbeute für unser Dojo. Marius und Olha haben toll gekämpft. Jarno muss dran bleiben und weiter an sich glauben, dann klappt es in der Zukunft auch bei ihm mit einem Medaillengewinn im Einzel bei Deutschen Meisterschaften.

Samad Azadi